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Schon lange hatte ich den Wunsch gehegt, einen Sprachkurs im Ausland
absolvieren zu können. Da mir in meinem technischen Beruf Englisch am meisten nützte,
entschied ich mich für Brighton an der Südküste Englands.
Ein Linienflug Zürich-London kostete retour 450 Franken, was mir zu teuer war. Dank dem
Sprachkurs und dem teuren Flugticket kam ich auf die Idee, meine Vespa zu
satteln und nach England zu fahren.
Auf dem Hinweg nach England reservierte ich ein Hotelzimmer in der Champagnerstadt Epernay und auf dem Rückweg im Mineralwasserdorf Vittel. In beiden Richtungen benützte ich die Fähre "Stena Sealink" von Dieppe nach Newhaven, was eine Ueberfahrtsdauer von etwa vier Stunden bedeutete.
Für England ganz untypisch war das Wetter, denn während meines ganzen
Aufenthalts war es immer schön.
Meine Gastfamilie hiess Bond ( der Ehemann hiess Douglas, nicht James) und
bewohnte ein typisches Reihenhaus in Hove bei Brighton. Douglas war bereits
pensioniert, seine Frau Hillary arbeitete noch als Krankenschwester in
einem Spital. Ihre Tochter Samantha sprach einen unverständlichen Slang, hasste
Ausländer und war praktisch nie zuhause. Die Bonds waren freundliche und
vertrauende Leute, so überliessen sie mir das Haus an einem Wochenende, als sie
nach London fuhren. Leider war das Essen bei ihnen nicht abwechslungsreich. Es
gab jeden Tag Pouletfleisch, Kartoffeln und Bohnen oder Maissalat (beides aus
der Büchse). Ausser mir war noch ein anderer Gast bei ihnen einquartiert,
die junge Frau hiess Sandrine und kam aus Nizza. Sandrine und ich hatten
komplett andere Ansichten und Interessen, so beschränkten wir den Kontakt aufs
notwendigste.
Die Schule von Eurocentre war etwa zwei Kilometer entfernt. Aus Fitness- und
Diebstahl-Gründen liess ich die Vespa bei den Bonds und ging immer zu Fuss.
In
der ersten Stunde mussten alle Studenten einen Einstufungstest machen. Zu zwölft
wurden wir in die fortgeschrittenste Klasse eingestuft. Vom Alter wie von der
Herkunft her waren wir völlig zusammengewürfelt. Aline
war mit 16 die Jüngste und Clara mit 80 Jahren die Aelteste,
die Nationen reichten von Brasilien über Finnland bis nach Korea.
Am besten verstand ich mich mit Edzo, Francis
und Young. Wir vier verbrachten die meiste Freizeit
zusammen mit auswärts essen, Pubs besuchen oder am Strand diskutieren. Die
verschiedenen Nationen hatten den Vorteil, dass wir uns nur auf Englisch verständigen
konnten und andere Kulturen und Mentalitäten kennenlernten. So hatte ich einmal
einen heftigen Disput mit Aurora aus Spanien, weil ich ein Gegner der blutigen
Stierkämpfe bin.
Als wahre Fundgruben entpuppten sich in England die Flohmärkte. So viele
schöne, alte und preisgünstige Sammlerartikel wie hier sah ich noch nie. Ich
kaufte soviel ein, dass ich es unmöglich mit der Vespa mitnehmen konnte. Zum
Glück war ein Schulkollege aus der Schweiz mit dem Auto gekommen, sodass ich
ihm die Sachen mitgeben konnte.
Die Highlights dieser Sprachschulzeit waren der Besuch des Musicals "Cats" in
London und die Etappenankuft der Tour de France.
Dieser Monat ging schnell vorüber, das einzige was blieb war die Freude am
Motorradfahren.
Name | Wohnort | Land |
Niilo Lüthi | Willisau | Schweiz |
Dominik von Wyl | Davos | Schweiz |
Werner Tanner | Wettswil | Schweiz |
Tapio Vallin | Normarkku | Finnland |
? | ? | Finnland |
Francis Rommel | Brugge | Belgien |
Edzo Bakker | Enschede | Holland |
Clara Weil | Barcelona | Spanien |
Aurora Florez | Leon | Spanien |
Young ah Lee | Seoul | Südkorea |
? | ? | Südkorea |
Aline Cunha | Maceio | Brasilien |
Lehrer Terry | Hove | England |
Die Ueberfahrt mit der Vespa hatte den Vorteil, dass ich in England ein Fahrzeug dabei hatte, mit welchem ich am Wochenende Ausflüge machen konnte. So besuchte ich unter anderem London.
Die Ueberfahrt mit der Vespa hatte den Vorteil, dass ich in England ein Fahrzeug dabei hatte, mit welchem ich am Wochenende Ausflüge machen konnte. So besuchte ich unter anderem die Isle of Wight und die Küste bis Hastings.