Es war mir bewusst, dass ich während
der Tour von über 7000 Kilometern einen Reifenwechsel machen musste, denn
vollbeladen übersteht ein 10-Zoll Hinterpneu keine 5000 Kilometer. Ich konnte
keinen Ersatzreifen mitnehmen, denn ich hatte schlichtweg keinen Platz mehr dafür.
Es war auch nicht notwendig, denn diese Reifengrösse bekommt man in jedem
Rollergeschäft.
Um den Diebstahl des Rollers zu erschweren, hatte ich mir ein
Bremsscheibenschloss gekauft, das ich aber nicht einsetzen konnte, weil die Löcher
in der Bremsscheibe zu klein waren.
Meine Suzuki lief die ganze Reise zuverlässig und ich hatte keine einzige
Panne. Was mich aber störte, war der kleine Tank der AN125 mit nur acht Litern
Inhalt. So musste ich spätestens nach 150 Kilometern die nächste Tankstelle
aufsuchen. Zu allem Unglück war der Tankdeckel unter meinem Zelt und
Schlafsack, was bei jedem Tanken eine Ab- und Aufschnallaktion bedeutete.
Für die Rollerfront bietet Suzuki einen offenen Gepäckkorb an, welcher die
Aerodynamik zwar nicht fördert, aber das Platzangebot und die
Gewichtsverteilung verbessert, denn Roller sind von Natur aus hecklastig. Der
von mir mit einem abschliessbaren Deckel versehene Korb diente zur Aufnahme von
Gaskocher und Kochgeschirr.
Im kleinen Handschuhfach verstaute ich eine Notfallapotheke und das aktuelle
Kartenmaterial. Besser wäre eine wasserdichte Landkartentasche gewesen, welche
am Oberschenkel befestigt wird. Die Unmöglichkeit der Montage eines
Tankrucksacks ist einer der wenigen Nachteile eines Rollers. So musste ich stets
anhalten, um auf der Karte den weiteren Weg nachzuschauen.
Im Helmfach unter dem Sitz verstaute ich alle schweren Gepäckstücke, damit der
Schwerpunkt möglichst tief lag. Auf dem Sozius fanden wie schon erwähnt Zelt,
Schlafsack und Matratze Platz. Den Schlafsack und die Matratze rollte ich in
einen Ortlieb-Packsack ein, welcher auch beim stärksten Gewitter wasserdicht
blieb.
Im Topcase verstaute ich alle Kleider. Oben am Case hatte ich Oesen
angeschraubt, damit eine Tasche mit dem Regenschutz festgezurrt werden konnte.
Zu guter Letzt hatte ich einen kleinen Rucksack mit den Wertsachen und dem
Fotoapparat aufgeschnürt. Der Vorteil war, dass ich alles Wichtige stets auf
mir hatte und Schnappschüsse machen konnte. Der Nachteil war die Wasserdurchlässigkeit
des Rucksacks, so dass Pass und andere Papiere litten.
Ueber den AN125 ist zu sagen, dass er ein sehr zuverlässiger, problemloser Roller ist. In den drei Jahren, in denen ich ihn besass und fast 40000 Kilometer zurücklegte, hatte ich nur zwei Pannen. Einmal verlor ich den Zündkerzenstecker und ein andermal riss das Gaskabel. Auch im Winter sprang die Suzuki immer zuverlässig an. Das Serviceintervall war mit 4000 Kilometern für einen Vielfahrer wie mich einfach zu kurz, doch sind die Inspektionen nicht teuer. Einzig der Benzinverbrauch war mit knapp über vier Litern zu hoch für 10 PS Leistung. Einen AN125: Sofort wieder!